Rhinoceros an der Hochschule
Auch die Hochschulen legen in Zeiten finanzieller Engpässe Wert auf kostengünstige, jedoch zugleich qualitativ hochwertige Anschaffungen. Rhinoceros ist an den Designfakultäten heute nicht mehr wegzudenken. Positiver Nebeneffekt: die Studenten bringen immer mehr Know-How auch auf diesem Gebiet mit ins Berufsleben. Ein Blick auf den Jungdesigner Mathias Bertram lässt staunen.
2005, Mathias Bertram
Semester-Projekt 2003 "Autonome Landmaschine"
Immer einen Schritt weiter, nach diesem Grundsatz arbeitet der frisch diplomierte Magdeburger Industrie-Designer Mathias Bertram. Zog er doch bereits Mitte 2003 erstmals die Aufmerksamkeit der kritischen, designorientierten Öffentlichkeit auf sich, als er sein Semester-Projekt "autonome Landmaschine" vorstellte und ihm neben Sachen-Anhalts Ministerpräsidenten Wolfgang Böhmer auch der Bundespräsident Johannes Rau höchstpersönlich zu seiner Designinnovation gratulierte. Die Studie dieser neuartigen Landmaschine mit gleichmäßiger Achsenlastverteilung ist das Produkt einer intensiven "Liebesbeziehung" zu dem Freiform-Flächenmodellierer Rhinoceros, die bereits zu Beginn seines Studiums des Industrie Designs an der FH Magdeburg im Jahre 2000 begann.

2005, Mathias Bertram
Rhinoceros ist auch an Hochschulen stark vertreten, die Studenten sind also meist fit im Umgang mit dieser NURBS-Software.
Dort nahm man damals, wie an vielen Hochschulen, das Computer-Aided-Design mit in den Lehrplan auf, um der Technikentwicklung Tribut zu zollen. Dies schien bis dato wegen der schier unbezahlbaren CAD-Programme unmöglich, die Kosten für eine Lizenz betrugen mehrere Tausend Euro. Der geringe Anschaffungspreis einer Rhinoceros-Klassenraumlizenz hingegen amortisierte sich in naher Zukunft quasi von selbst. Durch diesen Schritt profitierten nicht nur die angehenden Designer selbst – nein, auch etablierte Designbüros konnten nach und nach aus dem Vollen schöpfen und in Sachen 3D-Design versierte und hoch qualifizierte Studienabgänger einstellen. Teure Schulungen entfielen somit, das Wissen kam ja direkt aus der fortlaufend praktischen Anwendung in den Hochschulen. Zudem darf man nicht vergessen, dass es gerade die (beruflich unbedarften) Studenten waren, die ohne berufliche Scheuklappen die Notwendigkeit einer 3D-Modellierung zur Erforschung, Entwicklung und Kommunikation von Ideen, Lösungen, Informationen und Gefühlen erkannt haben.

2005, Mathias Bertram
Designer Mathias Bertram mit Bundespräsident Johannes Rau
Nach einer studienbegleitenden Stippvisite bei flexiCAD e.K. – er war bei uns mit der Gestaltung von Rhinoceros-Schulungsunterlagen und der Modellierung von qualitativ hochwertigen 3D-Vorzeigemodellen beauftragt – heuerte Mathias Bertram u.a. im Münchner Büro des Global Players und ICE-Designers Neumeister + Partner als Praktikant und Rhinoceros-Spezialist an. Mit diesen praktischen Erfahrungen und einem fundierten Rhinoceros Know-how in der Tasche, konnte auch in Sachen anstehender Diplomarbeit an der Hochschule Magdeburg-Stendal nichts mehr schief gehen.

2005, Mathias Bertram
Einsatzszenario des teilautonomen, mobilen Allzweck-Bohrgeräts
Sie war ein Erfolg – und wieder einen Schritt voraus. Im Bereich der mobilen automatisierten Arbeitsgeräte entwarf Mathias Bertram eine teilautonome, transportable Bohrmaschine für Großbaustellen – eine absolute Produktinnovation im Marktsegment der Bohrgeräte, die es bis dato noch nicht gab. In Zusammenarbeit mit DeWALT und Black&Decker wurde damit für die Probleme bei Installationsarbeiten auf Großbaustellen eine adäquate und mobile Lösung gefunden und die eigene Zielsetzung, gefährliche, körperlich anstrengende und gesundheitsschädliche Bohrarbeiten auf einer Baustelle zu minimieren, erfüllt. Diese "Bohrmaschine" in Großformat wird diesem hohen Anspruch gerecht und entzieht zudem den vom Gesetzgeber verabschiedeten Arbeitsschutz-Gesetzen im Bereich der Nutzungsdauer den Boden, da diese Arbeiten nun maschinell durchgeführt werden können.

2005, Mathias Bertram
Jedes Detail des Geräts ist von Grund auf durchdacht und praktisch einsetzbar
Die unterschiedlichen Vorgaben wie z.B. Dauereinsatz, Robustheit, Autonomie und universelle Einsetzbarkeit der Maschine mussten ebenso in die 3D-Modellierung einfließen wie die naturgemäßen und vorgegebenen Einschränkungen - als da wären Transport, Umfeld oder Steuerung des Gerätes. Eine fundierte Recherche und eine schlüssige Konzeptionsleistung überwanden schließlich diese Hindernisse und ließen genügend Spielraum bei der darauf folgenden Modellierung mit Rhinoceros.

Mit diesen Erfahrungen im Gepäck verwirklichte Mathias Bertram seinen lang gehegten Traum der Selbständigkeit und wagte direkt nach der Zeugnisvergabe der Hochschule den mutigen Schritt zur eigenen Firma. Mit faktor-m, Büro für Gestaltung und Konstruktion nutzt er nun die Möglichkeit, seine noch zu Hochschulzeiten erworbene Rhinoceros 3.0 Studentenversion auch nach der Ausbildung voll kommerziell weiter verwenden zu können. Neuen innovativen Produktentwicklungen steht also nichts mehr im Wege, zumal die ersten, auch namhaften Kunden bereits an Land gezogen sind...



Unsere Galerie liefert einen ersten Einblick in die aufwändige und professionelle Modellierarbeit und zeigt neben Aufnahmen des physischen Modells einige Rhinoceros-3D-Modelle, von Gesamtansichten und Einsatzszenarien des Bohrgerätes bis hin zu Detailmodellierungen des Bohr-, Steuer-, Schienen- oder Absaugmoduls.

Die aktuelle Preisliste für die Ausbildungs- und Klassenraumlizenzen finden Sie hier.

Mathias Bertram überließ uns freundlicherweise eine Kopie seiner Diplomarbeit des Studiengangs Gestaltung / Industriedesign der Hochschule Magdeburg-Stendal.

© flexiCAD e.K.

von Stefan Roth / flexiCAD.com